Großflächiger Stromausfall – Realistisches Szenario?

Sind unsere Stromnetze sicher?
Foto: yobidaba/Bigstock

Die Versorgung mit Strom ist in unserer heutigen fortschrittlichen Gesellschaft eines der existenziellen Bestandteilen. Kaum noch etwas funktioniert in unserer modernen Zivilisation noch ohne elektrischen Strom. Er ist fast so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Natürlich kann man, im Gegensatz zum Sauerstoff, auch ohne Elektrizität leben, aber würde uns das um Jahrhunderte zurückwerfen und das Leben wie wir es gewohnt sind unmöglich machen. Nicht nur die ganzen Annehmlichkeiten des modernen Lebens würden nicht mehr funktionieren, auch lebensnotwendige Dinge, wie z.B. die Produktion von Lebensmittel, Wasserversorgung, wichtige technische Geräte in Krankenhäuser würden ohne Strom in weiten Teilen nicht mehr funktionieren. Ein langfristiger Ausfall der gewohnten Stromversorgung wäre somit eine harte Schlag, um nicht zu sagen, eine der größten Katastrophen in unserer heutigen Zeit.

Sind unsere Stromnetze sicher?

Auch wenn durch die Stromversorger immer wieder eine absolute Sicherheit suggeriert wird und die Deutschen und Europäischen Stromnetze durchaus als vergleichsweise stabil und sicher gelten, so kann es jederzeit dennoch zu einem breitflächigen und langanhaltenden Blackout kommen. Die möglichen Szenarien sind vielfältig und teilweise auch gar nicht zu verhindern. Sie reichen von großen Naturkatastrophen, über technisches und menschliches Versagen bis hin zu Angriffen durch Dritte. Ausfälle durch Naturkatastrophen haben wir erst vor gar nicht allzu langer Zeit erlebt. Der Ausfall der Stromversorgung für das Kühlsystem des Atomkraftwerkes in Fukushima ist uns allen noch in bester Erinnerung. Weniger gefährlich mit so dramatischen Auswirkungen, aber dennoch zur Verdeutlichung, dass es jederzeit passieren kann, war der großflächige Stromausfall im Münsterland Ende November 2005, als rund 250.000 Menschen bis zu einige Tage komplett vom Stromnetz getrennt. Hier war es einfach nur eine recht ungünstige Wetterlage, wie sie auch in unseren Breitengraden immer wieder passieren kann. Schwerer Schnee und Eis lies Strommasten umknicken und beschädigte Überlandleitungen und schon gab es weitreichende Probleme, welche zum Teil erst in einigen Tagen gelöst werden konnten. Bis dahin waren einige Gemeinden von einer Notstromversorgung mit mobilen Stromgeneratoren abhängig. In einigen Gemeinden war dies gewährleistet, doch einige Haushalte mussten komplett ohne Strom auskommen.

[atkp_list id=’143′ template=’grid_2_columns‘ containercss=’atkp-left atkp-clearfix‘][/atkp_list]

Ausnahmen oder realistische Gefahr?

Hier war zwar nur ein kleiner Teil der Bevölkerung für einen sehr begrenzten Zeitraum betroffen, doch hält uns das vor Augen was passieren kann. Aber nicht nur natürliche Katastrophen, extreme Wetterbedingungen und menschlichen oder technisches Versagen kann uns in eine so prekäre Lage bringen. Eine viel bedrohlicheres Szenario sind tatsächlich Hackerangriffe auf die Computernetze der Versorger oder Angriffe von Terroristen auf die Infrastruktur.

Foto: Imilian/Bigstock

Weiterhin sind viele Staaten bereits daran hochmoderne Waffen zu entwickeln, mit der sie die ganze Staaten der Fähigkeit der Nutzung elektrischer Geräte berauben können. Sogenannte EMP Bomben machen mit einem gewaltigen elektromagnetischen Puls die gesamte Elektronik unbrauchbar. Wie weit diese Technik bereits ist, zeigen verschiedene Tests, von z.B. Ländern wie China. Solche Waffen löschen zwar nicht die gesamte Erde aus, jedoch kann ein Angriff mit EMP Waffen durchaus große Teile von Europa und Nordamerika zurück ins Mittelalter befördern. Aber selbst ohne EMP-Superwaffe und Angriffe durch Staaten kann es jederzeit zum Blackout kommen. Im Cyberspace können Hacker Systeme lahm lagen und somit für ein nicht beherrschbares Chaos sorgen. Dieses ist auch keine Zukunftsvision von Untergangsfanatikern, sondern tatsächlich bereits Realität. Der Grund warum es noch nicht passiert ist liegt nicht daran, dass es noch nicht möglich ist, sondern eher daran, dass noch kein Hacker oder Staat darin einen wirklichen Nutzen gesehen hat. Das kann sich aber jeden Tag ändern.

Aber was kann ich als einzelner tun?

Als Einzelperson kann man wenig bis gar nichts tun um das zu verhindern. Aber man kann zumindest in einem kleinen Rahmen vorsorgen um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Selbst wenn es nur ein kleiner Stromausfall ist, wenn Sie einige kleine Dinge immer vorrätig haben, können Sie kleine Ausfälle ohne weitere überbrücken. Die größte Gefahr bei länger anhaltenden Stromausfällen ist es nicht in Panik zu geraten. Unruhen und Panik enden meist in dramatischen Ausmaßen. Natürlich sollte niemand aufgrund der recht brisanten Aussichten in Panik oder paranoiden Vorstellungen verfallen. Aber es schadet nicht unter anderem folgende Dinge immer vorrätig zu haben:

  • genügend Batterien

    Mobiler Stromgenerator
    Ein kleiner tragbarer mobilger Stromgenerator sollte in keinem Haushalt fehlen. Foto: lisafx/Bigstock
  • Taschenlampen
  • Lebensmittel und Trinkwasser für mindestens einige Tage
  • Bargeldreserven
  • mobiles Notstromaggregat mit ausreichend Kraftstoff für einige Tage
  • ein mit Batterien funktionsfähiges Radio
  • genügend Decken
  • Kerzen
  • wichtige Medikamente

Damit kommen Sie im Fall der Fälle einige Tage aus bis entweder die Stromversorgung wieder hergestellt ist, oder die staatliche Nothilfe greift.